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#Einwohneranfrage zu Klimafolgen in Kiel an Ratsversammlung #rvkiel #kwkiel
Dies zur Dokumentation meiner Einwohner*innenanfrage zur nächsten Ratsversammlung (an den Stadtpräsidenten):
Sehr geehrte Damen und Herren der Ratsversammlung, wie wir alle wissen, sind leider bereits heute Folgen des Klimawandels unabwendbar. Im "Masterplan 100 % Klimaschutz für die Landeshauptstadt Kiel" fand ich leider keinerlei Hinweise darauf, dass die Stadt Kiel direkte und lokale Folgen des Klimawandels wie z.B. steigende Pegelstände in der Kieler Förde in Zukunft berücksichtigt. Ich würde gerne wissen, von welchen Szenarien die Stadt Kiel ausgeht. Welche Stadtteile wären zuerst betroffen? Welche Gegenmaßnahmen sind geplant? Wie wirken sich die Folgen des Klimawandels vor Ort auf Planungen aus? Eine internationale Studie, die im Januar 2018 veröffentlicht wurde (Quelle: http://advances.sciencemag.org/content/4/1/eaao1914.full) mahnte auch zu mehr Anstrengungen. Wenn man den Masterplan mit diesem Hintergrund liest, bekommt man den Eindruck, dass sich Kiel mit dem Thema bisher überhaupt nicht beschäftigt hat. Auch wenn es zu begrüßen ist, dass man zumindest an die globalen Klimafolgen denkt. Mit freundlichen Grüßen, Thilo Pfennig
FDP und die Heizpilze
Das ist einfach zu schön, um es nicht zu zitieren. Eine Pressemitteilung der Ratsfraktion der FDP in Kiel. Es geht um das geplante Verbot von Heizpilzen (SHZ berichtete) Ich finds eine lustige Realsatire, aber ich bin ja auch ein wenig komisch 😉 :
Fragwürdige Akzeptanz trifft auf hohen Kontrollaufwand
In der Diskussion um ein Verbot von Heizpilzen auf öffentlichen Flächen sagt der Vorsitzende der FDP-Ratsfraktion, Hubertus Hencke:
„Zunächst einmal muss das Thema in die richtige Relation gesetzt werden:
Nach Angaben der DEHOGA würde weniger als jeder achte gastronomische Betrieb in Kiel Heizpilze einsetzen. Daher steht ein Verbot in keinem angemessenen Verhältnis zum Umsatzeinbruch.
Ein Verbot wäre zudem ordnungsrechtlicher Dirigismus, der hohen Kontrollaufwand erzeugt und auf fragwürdige Akzeptanz stößt. Es sollte vielmehr auf den freiwilligen Verzicht von Wirten und Gästen gesetzt werden.
Aber offenbar will der Bürgermeister seine eher durchwachsene klimapolitische Bilanz nun auf dem Rücken der Kieler Gastronomen aufpolieren. Dafür nimmt er in Kauf, dem Tourismusstandort Kiel zu schaden und den Verlust an Gewerbesteuereinnahmen zu verantworten.
Dabei ist es ausgerechnet der Bürgermeister, der einmal zur Rechtfertigung der mit seinem Flug nach China einhergehenden Emissionen sagte:
„Internationale Kontaktpflege ist für Kommunen im Zeitalter globalisierter Märkte auch in Ansehung von Klimaschutzzielen notwendig.“
In Anlehnung an dieses Zitat weist die FDP-Ratsfraktion darauf hin, dass ebenfalls die Pflege der lokalen, sich entwickelnden Betriebe mit Außengastronomie notwendig ist – auch in Ansehung von Klimaschutzzielen.“
V. i. S. d. P.Peter Helm
Fraktionsgeschäftsführer
Mein Kommentar: Heizpilz statt Fußpilz!
Und um noch mal sachlich zu werden:
Hier argumentiert die FDP, dass ja nur 1/8 (also rd. 13 Prozent) der Betriebe diese Heizpilze einsetzen. Wieviele das in ganzen Zahlen sind, weiß ich nicht. Aber eins weiß ich: Kiel hat mittlerweile keinen Oberbürgermeister mehr, sondern eine Oberbürgermeisterin. Das sollte selbst die FDP inzwischen bemerkt haben, auch wenn sie sonst wenig merken. Zudem ist fraglich, dass wenn diese Regelung nur 1/8 der Gastronomen betrifft, weil 87% der Gastronomen das nicht brauchen oder ablehnen: Wieso ist das dann ein Problem, wenn es verboten bzw. reguliert wird? Oder auch: Benachteiligt sind zur Zeit die Gastwirte, die freiwilligen Verzicht üben, weil diese keine kuscheligen Heizpilze im Freien leisten wollen oder können. Ist das nicht auch eine Beeinträchtigung eins Wettbewerbs wo derjenige gewinnt, der weniger auf das Klima achtet?
Insofern: Scheiß auf die Heizpilze!
Kieler Klimaforscher ziehen beunruhigendes Fazit aus weltweiten Forschungsarbeiten
Professorin Birgit Schneider und Professor Ralph Schneider, Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ und Institut für Geowissenschaften der Christian-Albrechts-Universität Kiel, haben auf Einladung der Fachzeitschrift Nature Geoscience weltweite Forschungsarbeiten zum Klima der Vergangenheit zusammengeführt und kommentiert.
„Die Studien geben neue Hinweise darauf, warum der Klimawandel unterschätzt wird„, sagt Professor Ralph Schneider, Institut für Geowissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Die Forschungsarbeiten über die Zeit des Pliozän, einer Periode vor etwa fünf Millionen Jahren, zeigen, wie das globale Klima in der Zukunft aussehen könnte. „Der Blick in die Geschichte der Erde, erlaubt uns eine Einschätzung des zukünftigen Klimawandels“, erklärt Birgit Schneider, Juniorprofessorin im Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, Institut für Geowissenschaften an der CAU.